privat Swissultra - Tag 4

Eine kalte Nacht führt zu einer Entscheidung. 

aufgezeichnet um 7.04 Uhr

Ich bin mit meiner Betreuerin auf dem Weg Richtung Wengen. Wir sind beide stark unterkühlt. Die Bauchschmerzen haben sich auch zurückgemeldet. 

Ich war gestern super unterwegs, habe gut gegessen und in Lauterbrunnen um ca. 23.45 Uhr einen kurzen Powernap eingelegt. Als wir wieder aufbrachen, spürten wir schon die Kälte; bei klarem Himmel können die Nächte hier oben eiskalt sein. Ich entschied mich, ein bisschen langsamer zu gehen, dafür dynamischer. Die Kräfte haben langsam etwas nachgelassen, aber das ist normal. 

Ich war optimistisch, wir konnten den Zeitplan gut einhalten beim Lauf auf die Kleine Scheidegg. Beim letzten Aufstieg übermannte mich die Müdigkeit allerdings, ich lief Schlangenlinien ... Ich bat Vanessa, mit dem Bike dicht hinter mir zu bleiben, falls ich während dem Laufen einschlafe. 

Um 2.45 Uhr erreichten wir die Kleine Scheidegg. Meine Betreuerin ist vorgefahren und hat schon alles vorbereitet, damit ich duschen, essen und dann gleich ins Bett fallen kann. Dummerweise war das Hotelzimmer nicht geheizt. Nach der warmen Dusche kroch ich gleich unter die Bettdecke - anstatt zu schlafen, habe ich bei dieser Kälte aber nur geschlottert. Auch meine Betreuerin hatte kalt. So haben wir uns dann nach zwei Stunden wieder auf den Weg gemacht; wie zwei aufgequollene Tintenfische watschelten wir den Berg hinunter ... 

Der Gesundheit zuliebe habe ich mich deshalb entschieden, nur bis Lauterbrunnen zu laufen und das Abenteuer für heute zu beenden. Durch die Kälte kamen auch die Magenschmerzen zurück, und ich möchte mich nicht noch durch die Belastung zusätzlich erkälten. 

Der Plan ist nun wie folgt: Erst einmal zurück nach Brienz, warm duschen, mich aufwärmen, etwas schlafen. Dann fahren wir (mit dem Auto) zurück ins Tessin und starten morgen wieder ausgeruht und in neuer Frische.