privat Swissultra - Tag 5

Gambarogno - Nufenen - Brienz - Kleine Scheidegg

Der Tag startet diesmal direkt mit dem Velo.

aufgezeichnet um 10:20 Uhr in Airolo

 

Die letzten zwei Tage sind noch sehr präsent. Die Kälte auf der Kleinen Scheidegg, die fehlende Heizung, ein ausgekühlter Körper, die erneuten Bauchschmerzen, der wahnsinnige Schlafmangel. Die Pause gestern war notwendig und hat gut getan. Nach der Rückkehr ins Tessin konnte ich nochmals schlafen und entschied mich dann am Abend, das morgige Schwimmen schon mal vorzuholen. Ohne Druck und Stress. Ich ging einfach ins Wasser und liess mich überraschen, wie sich der Körper anfühlt. 

 

Bis etwa zwei Drittel der Schwimmstrecke ging es gut. Dann begann der Magen wieder zu schmerzen. Ich habe mir dann überlegt, ob es an der Poollänge liegen könnte: 3.8 Kilometer in einer Poollänge von 17 Metern heisst 216 mal wenden. Etwa alle 20 Sekunden muss ich wieder wenden. Das zerknüllt mir jedes Mal den Magen. Ich denke, die Magenschmerzen rühren auch daher. 

 

Nach einer kurzen Pause bin ich die restliche Distanz noch zu Ende geschwommen. Mein linkes Auge war danach irgendwie geschwollen, aber ich war unglaublich erleichtert, diese Disziplin schon hinter mich gebracht zu haben - so konnte ich am nächsten Morgen früh gleich aufs Velo. 

 

Dementsprechend gut bin ich heute Morgen auch aufgestanden! 

 

 

Update um 11.34 Uhr, 10.5 Kilometer vor der Passhöhe Nufenen 

 

Interview von Dani mit Betreuerin Vanessa

 

Vanessa, du hast mich jetzt schon zweimal nachts von Brienz bis auf die Kleine Scheidegg begleitet, mit dem Bike und einem 15 Kilo schweren Rucksack. Bist du noch nicht müde?

Mental habe ich keine Probleme - eher körperlich komme ich an den Anschlag. Vor allem beim letzen Stück, wenn es dann so steil wird. Da musste ich das Bike auch schon stossen. 

 

Und dann fluchst du innerlich und fragst dich, warum du diesen Sch ... mitten in der Nacht mitmachst? Würdest du das allein auch machen? 

Definitiv nicht (lacht)! Zu zweit ist es sicher einfacher. Man kann sich gegenseitig pushen und Stück für Stück weiterbringen. Einmal haben wir uns von Kurve zu Kurve vorgearbeitet ... Ich hoffe immer, dass wir gut oben ankommen und du fit genug bist, dass wir nach zwei Stunden Schlaf den Abstieg wieder in Angriff nehmen können. 

 

Für dich ist es ja noch weniger Schlaf, weil du zuerst kochen, alles verräumen und dann vor dem Start schon wieder vorbereiten musst ... 

Ja, nach eineinhalb Stunden klingelt bei mir der Wecker wieder. Aber ich mach das ja alles freiwillig ... deshalb habe ich keine Mühe damit. Ich habe es aber sicher unterschätzt, was alles auf uns zukommt. Die Tage sind lang. Sehr lang. Auch wenn wir im Auto sitzen und unterwegs auf dich warten, können wir ja nicht einfach abschalten - es dreht sich immer alles um die Fragen: Wo ist Dani, wie geht es ihm und was braucht er, wenn er uns wieder einholt? Aber wir sind zum Glück zu zweit und können die Arbeit gut aufteilen. 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Deca Casiman (Mittwoch, 09 September 2015 16:25)

    Hallo Dani
    Du bist so ein Vieh, wie kann man nur 3.8km in einem Baby Pool schwimmen? Weiterhin viel Freude bei deinem Mega Event.


  • #2

    Alois und Brigitte Egli (Donnerstag, 10 September 2015 14:18)

    Hallo Dani, wir wünschen dir viel Kraft und Durchhaltevermögen für die restlichen Etappen und senden dir etwas von unserer Wärme (34Grad). Mit grösster Bewunderung Brigitte und Alois aus Namibia