Tag 9: Ultratriathlon ist Krisenmanagement 

Heute war der Wurm drin: Ein Staubkorn beim Schwimmen, ein platter Reifen beim Radfahren und eine Muskelverhärtung beim Marathon haben mich zu ungewollten Pausen gezwungen. Und das mit den Kompressionssocken ist eine Geschichte für sich ... 


Gestern auf der Laufstrecke hatte ich geschwollene Füsse und Unterschenkel. Da dachte ich mir, ich ziehe in der Nacht Kompressionsstrümpfe an. Der Druck war aber dann so gross, dass es schmerzte. Also habe ich die Strümpfe wieder ausgezogen und versuchte weiterzuschlafen. Es gelang nicht. 

 

Immer wieder studierte ich an verschiedenen Schwimmszenarien rum. Vielleicht hat es sich gelohnt: Erstaunlicherweise lief es mir heute im Wasser sehr erfreulich. Ausser in der vierten Runde, da kratzte mich so ein Körnchen am Gurgeli. An der Wasser-Oberfläche schwimmt sehr viel Staub. Ich musste husten und schwamm an Land. Meine Betreuerin Alex kam gleich mit einem Bidon und Tee gesprungen. Ich konnte die Situation dann entschärfen und bin zwar ein bisschen im Zickzack geschwommen, aber wenigstens nicht so stark zitternd aus dem Wasser gekommen wie andere Male. 

 

Auf dem Rad fand ich gleich einen guten Tritt und wollte heute nochmals alles geben. Morgen ist ja der letzte Tag. Die Gärtner müssen meinen Blog gelesen haben: Sie mähten die Wiese, und der ganze Dreck kam auf die Strecke geflogen. Dummerweise blieb ein Dorn im Mantel meines Hinterrads stecken. Somit war die Spitzengruppe weg, und ich spazierte Richtung Wechselzone ...

 

Der Mechaniker montierte das Reserverad und stellte die Gänge neu ein. "Wieso macht er das?", dachte ich. "Ich kriege eine Runde später ja wieder das alte, geflickte Rad." So war's dann auch. Doch der Mechaniker, der die Gänge wieder zurückstellen sollte, war weg. So nervte ich mich auf dem restlichen Weg zu den 180 Tageskilometern über eine chrosende und springende Kette. 

 

Auf der Laufstrecke zog ich mir relativ früh eine muskuläre Verhärtung zu. Ich musste hinkend weitergehen. Später dann habe ich die Dienste von Trixi, der Betreuerin von Alexandra Meixner, in Anspruch nehmen müssen. Die Schmerzqualität war unerträglich. Sie drückte in den Muskel rein, und ich sah Sterne. Ich weiss nicht mehr wie viele, aber es waren einige Sternschnuppen mit dabei ... 

 

"Ich muss die grosse mentale Scheibe einlegen", ging mir durch den Kopf. "Wie viel an dir kann noch arbeiten, und was nicht mehr?" So sagte ich mir: Das, was noch arbeiten kann, mache zu hundert Prozent und setze es gezielt ein.

 

Es war ein harter Lauf für mich heute, mental wie physisch. Dementsprechend müde ging ich zu Bett, etwas später als gestern. 

 

Ach ja, die Geschichte mit den Kompressionssocken ging noch weiter. Ich habe sie dann beim Radfahren angezogen und wollte die Ödembildung unterdrücken. Diese Idee hat aber meinem blauen Zeh gar nicht gefallen. Ich musste das linke Bein gleich wieder befreien, deshalb trage ich auf dem Bild nur einen Strumpf ... 

 

Resultate

Zeit: ??

Tagesrang:

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